Laktatdiagnostik auch ohne Laktatmessung

Eine mathematische Vorhersagefunktion für die Laktatkonzentration

Natürlich ist in der Leistungsdiagnostik nichts exakter als Mehrstufentests mit Messung der Blutlaktatkonzentration. Allerdings sind durchaus Situationen denkbar, in denen keine Laktatmessung durchgeführt werden kann oder diese aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gewünscht wird. Durch die in unserer Software integrierten Ergebnisprognosen erhalten Sie aus Belastungstests auch ohne Messung von Laktat einen guten Anhaltspunkt über die Leistungsentwicklung und recht exakte Empfehlungen für die Belastungsintensität.

Ohne Laktat

Was steckt unter der Haube?

Mit komplexen Verfahren aus der modernen Statistik haben wir aus deutlich über 40.000 einzelnen Belastungsmessungen die Relevanz aller leicht erfassbaren Messgrößen für die Ausdauerleistungsdiagnostik differenziert. Wenn Sie nun eine Belastungsuntersuchung ohne Laktat auswerten wollen, verwendet unsere Software diese zuvor erstellten Rechenvorschriften. Auch wenn natürlich keine Prognose so exakt wie ein "echter" Test mit Laktatmessung sein kann: In bestimmten Situationen ist die Ergebnisprognose aufgrund der einfachen Durchführbarkeit und fehlenden Blutabnahme sehr sinnvoll.

Beispiel: Leistungsdiagnostik ohne Laktatmessung im Laufen

Eine "laktatlose" Leistungsdiagnostik ermöglicht Ergebnisprognosen auch außerhalb sportmedizinischer Labors. Sehr einfach können Sie eine gute Einschätzung Ihres persönlichen Leistungsvermögens - oder das Ihrer Kunden, Patienten oder Klienten - auch im Selbstversuch erzielen.

Ablauf eines Belastungsversuchs:

Laufen Sie bei flacher Laufstrecke jeweils 3 Minuten mit jeweils um 2 km/h ansteigender Geschwindigkeit. Beginnen Sie mit 6 km/h und steigern dann nach dem folgenden Schema:
Schema zur Belastungssteigerung
  1. 3 Minuten 6 km/h (300m Laufstrecke)
  2. 3 Minuten 8 km/h (400m Laufstrecke)
  3. 3 Minuten 10 km/h (500m Laufstrecke)
  4. 3 Minuten 12 km/h (600m Laufstrecke)
  5. 3 Minuten 14 km/h (700m Laufstrecke)
  6. usw.

Brechen Sie die Belastung ab, wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, das Tempo zu halten. Registrieren Sie die Herzfrequenz jeweils am Ende jedes 3-Minuten-Abschnittes. Um das Lauftempo konstant zu halten, sind portable Geräte zur Messung der Laufgeschwindigkeit hilfreich, zum Beispiel:

Instrumente zur Feststellung der Laufgeschwindigkeit (Beispiele)
  • Garmin Forerunner
  • Polar Sporttester (Modelle mit Bewegungssensor)
  • Nike Ipod Sports Kit
  • Apple iPhone (mit entsprechender Software)

Unter Umständen ist jedoch auch schon eine Stoppuhr mit Zeitvorgabe ausreichend. Das beste Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie auf einer Leichtathletikrundbahn laufen. Geben Sie die Herzfrequenzdaten, sowie die sonstigen Messgrößen über die Eingabemasken in die Software ein. Unter anderem werden nun auch Prognosedaten für die wahrscheinlichste Leistung im Marathonlauf berechnet. In ähnlicher Weise sind Belastungsversuche auch auf dem Fahrrad- oder Ruderergometer möglich. Mit der Stufendauer von 3 Minuten wird dann jeweils die Leistung (Watt) in konstanten Schritten (z.B. jeweils 50 Watt) erhöht.

Wichtig!

Für einen derartigen Belastungstest muss die Testperson gesund sein! Wenn bezüglich der körperlichen Belastbarkeit Unklarheit bestehen sollte, muss zuvor ärztlicher Ratschlag eingeholt werden. Insbesondere bei z. B. versteckten Herzerkrankungen drohen ansonsten ernsthafte gesundheitliche Folgen bei Durchführung eines maximalen Belastungsversuchs.





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